30Sep2012
Die Wohnraumsituation: ein kollektives Versagen aller Verantwortlichen
von ufafo.ms in Wohnen
Die Pressekonferenz des münsterschen „Arbeitskreises studentische Wohnraumversorgung“ offenbart: alle Verantwortlichen haben auf der Suche nach Wohnraum für die Studierenden versagt. Weder dem Land NRW, noch der Stadt Münster, der Uni selbst, dem Studentenwerk oder dem Allgemeinen Studierendenausschuss ist es gelungen, genug Wohnraum zu schaffen. Sie haben das Problem zuerst nicht ernst genommen, dann verschleppt und schließlich kapitulieren sie vor der momentan ausweglosen Situation. Für über 2.000 Studierende fehlen Wohnungen. Die leidtragenden werden nicht nur die (ausländischen) Studierenden, sondern insbesondere auch sozial Schwache, die auf sozialen Wohnraum angewiesen sind, sein.
Jusos und AStA feiern ihr Versagen
Mit Unverständnis reagiert das uFaFo auf die Meldungen von Juso-HSG und dem von ihr besetzten AStA. „Dass beide ihr Versagen bei der Suche nach preiswertem Wohnraum als „Meilenstein“ feiern, kann nicht ihr ernst sein. Selbst durch die auf den letzten Drücker neu geschaffene Onlineplattform „DasBrett.de“ wird kein neue Wohnung, noch nicht einmal ein Zimmer zusätzlich geschaffen“, kommentiert Bianca Hüsing, Parlamentarierin des uFaFo.
Ungehörte Vorschläge
Das uFaFo kritisiert, dass sie, als im Studierendenparlament vertretene Hochschulgruppe, die auch außerhalb des Parlaments an Lösungen arbeitet, weder zu den Sitzungen, noch zu den Protokollen der „Arbeitskreis studentische Wohnraumversorgung “ Zugang hatte und selbst auf Nachfrage im Studierendenparlament eine Auskunft verweigert wurde. Da alle Treffen der Geheimhaltung unterlagen, war eine Mitarbeit nicht möglich. Vorschläge des uFaFo, wie die Einführung einer Homepage, auf der man Wohnraumleerstand in Münster aufzeigen könnte, wurde im StuPa beschlossen und anschliessend über Monate verschleppt und dann von der Grün-Roten Mehrheit blockiert. Erst vergangenen Montag hat das uFaFo einen Eilantrag in das Studierendenparlament eingebracht, der den AStA anweisen sollte, auf die Stadt Münster, Studentenwerk, Land NRW etc. einzuwirken, um schnellstmöglich Notunterkünfte für die Studierenden in Münster zu schaffen. Hierzu sollen insbesondere geprüft werden, in wie weit Turnhallen, verlassene Kasernen, Wohncontainer, Zelte (THW etc.) und sonstige Leerstände wie Bürogebäude zur Verfügung stehen. Auch dieser Antrag wurde von Grün-Rot abgelehnt.
„Alle Beteiligten sollten jetzt auch unkonventionelle Möglichkeiten prüfen“, sagt Micha Greif (uFaFo). „Lange Dienstwege helfen jetzt nicht weiter, sondern führen nur dazu, dass tausenden neuen Studierenden zusätzliche Mobilitätskosten und psychische Belastungen entstehen.“
3 Kommentare zu Die Wohnraumsituation: ein kollektives Versagen aller Verantwortlichen
Jörg Rostek
2. Oktober 2012 um 09:52 Uhr
Auch in anderen Städten herrscht Wohnungsnot. Beispiel: Bonn.
http://www.express.de/bonn/ueber-6500-neueinschreibungen-wohnungsnot–bonner-erstsemester-verzweifelt,2860,20068340.html
Jörg Rostek
6. November 2012 um 15:37 Uhr
NRW will Wohnraum fördern Ob das reicht?
http://www.muensterschezeitung.de/nachrichten/region/nordrheinwestfalen/Studenten-in-Wohnungsnot-NRW-will-Wohnheimbau-foerdern;art5192,1815127
Robert
7. November 2012 um 23:09 Uhr
Wir wollen übrigens am Mittwoch, dem 14.11.2012 dazu einen Themenabend mit Diskussion veranstalten. Treff 19.30 Uhr im Kruse Baimken, Obergeschoss. Zu Gast ist einer der zuständigen Ratsherren, Jürgen Reuter (FDP). Stichworte vorab: Zukünftiger Zuzug durch doppelte Abiturjahrgänge, leerstehende Kasernengebäude, Städtische Bebauungspläne. Herzliche Einladung!